Bildnerische Erziehung

Charlotte gab zu, dass es zu ihrer Zeit in Schulen ein übliches Problem gab, nämlich dass einige Fächer mit mehr Respekt behandelt wurden als die „Kunst“ (Vol. 6, S. 213). Aber Kunst ist eine wunderbare Möglichkeit, Abwechslung in den Tag zu bringen und den Verstand und das Herz deiner Kinder mit dem zu nähren, was gut, nobel und schön ist. Darum war es Charlotte wichtig, ihren Kindern Zeit einzuräumen, damit sie lernten, die Kunst der Mitschüler zu schätzen und auch ihre eigene Kreativität auszudrücken. Wir sollten das auch so handhaben.

Bildstudie

Charlottes Wunsch war es, dem Kind die großen Ideen von grossartigen Künstlern nahezubringen, die diese in ihren Werken dargestellt haben und sich dann als Erwachsener herauszuhalten. Es war nicht ihre Absicht, einen Kurs über Kunstinterpretation zu halten und Kunstwerke zu kritisieren. Sie ermutigte ihre Kinder, jedes Werk genau anzusehen und sich sein eigenes Bild davon zu machen. Weil dieser Ansatz so einfach ist, musst du kein Experte sein, um das mit deinem Kind zu machen. Baue einfach eine Zeit von zehn oder fünfzehn Minuten ein, um einmal pro Woche ein Bild anzuschauen, und dein Kind wird ein geschultes Auge und einen neugieren Geist entwickeln.

Wie studiert man ein Bild?

  • Wähle einen Künstler aus.
  • Zeig dem Kind ein Werk des Künstlers. Schaut es euch gemeinsam an, dann schließt die Augen und stellt euch jedes Detail auf dem Bild vor.
  • Dreh das Bild um und lass das Kind beschreiben, wie das Bild aussieht.
  • Schaut euch das Bild dann wieder an und redet über weitere interessante Details.
  • Stell das Bild während der ganzen Woche zuhause auf.

In der Woche darauf wiederhole den Prozess mit einem anderen Bild vom gleichen Künstler. Macht einmal pro Woche so eine Bildstudie, bis ihr sechs bis acht Bilder von einem Künstler genau angeschaut habt. Du kannst auch eine lebendige Biografie des Künstlers vorlesen und ihn im Jahrhundertbuch eintragen. Zum Schluss wirst du und deine Schüler eine gute Idee vom Stil des Künstlers haben und auch von den Ideen, die er in seinen Werken vermitteln wollte. Dann such einen neuen Künstler aus und gehe damit genau gleich vor.-->Beispiel

In deutscher Sprache sind hier einige Bücher und Postkartensets empfohlen.

Tipp:

Für große schöne Bilder eines Künstlers sind die Korsch Kalender (Rubrik Kunst), meistens zum halben Preis ein paar Wochen nach Jahresbeginn (immer mal nachschauen, da sie dann auch schnell ausverkauft sein können).

Kunstunterricht

Charlotte zeigte ihren Schülern auch, wie sie sich künstlerisch ausdrücken können und gab ihnen Anleitungen dazu. Sie gab ihnen Zeit, ihre Phantasie durch Zeichnen auszudrücken und durch das Töpfern, Zeichnen und Malen das nachzumachen, was um sie herum zu sehen war.

Obwohl es nicht sehr detaillierte Beschreibungen gibt, wie man Kunst unterrichtet, kann man die meisten Prinzipien anwenden, die auch für den Werkunterricht gelten.

Bau den Kunstunterricht am Nachmittag ein, damit ihr genügend Zeit habt dafür. Vormittags werden die Lektionen ja recht kurz gehalten, das ist für den Kunstunterricht nicht geeignet.

Betone, wie wichtig es ist, das Bestmögliche zu leisten.

Damit die Schüler ihr Bestes geben können,erkläre ihnen sorgfältig und genau, was ihre Aufgabe ist und nimm dir Zeit dafür!

Passe das Projekt den Fähigkeiten der Schüler an. Fordere sie heraus, aber frustriere sie nicht.

Wähle wertvolle Projekte aus und gib den Schülern keine Arbeiten, die dann weggeworfen werden, sondern solche, in die es sich lohnt, ihre Zeit und Bemühungen zu investieren. Es sollen Arbeiten sein, die in ihnen ein Gefühl der Zufriedenheit hervorrufen, nachdem sie das Projekt fertiggestellt haben.

Für die Kunstlektionen dienen uns hauptsächlich folgende Ressourcen:

-->Poesie